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Die Add-On-Linse wird zusätzlich zur Intraokularlinse (IOL) ins Auge eingesetzt, um bestehende Brechungsfehler auszugleichen. Zum Beispiel, wenn die eingesetzte IOL das Distanzsehen korrigiert, aber für das Sehen in naher und mittlerer Entfernung weiterhin eine Brille benötigt wird.
Das Add-On-System besteht aus einer "Basislinse" und einer "Add-On Linse". Zwei Linsen werden also an verschiedene Orte in das Auge eingesetzt: Die Basislinse ersetzt an der ursprünglichen Stelle die eigene Linse des Auges und ermöglicht scharf Sehen in der Ferne; das "Add-On"-Scheibchen mit dem zweiten Brennpunkt ermöglicht das Nahsehen.
Es werden also statt der natürlichen Linse zwei spezielle Kunstlinsen in jedes Auge eingesetzt. Die Kombination von zwei optisch aufeinander abgestimmten Silikonlinsen hat zu einer Verbesserung der optischen Eigenschaften und Steigerung der Sehqualität geführt.
Zusätzlich zur Feinjustierung kann die Add-On-Linse bei der Korrektur starker Fehlsichtigkeiten dazu dienen, die Wirkung der Intraokularlinse zu verstärken. Dies ist sinnvoll, wenn die Hauptlinse alleine zu schwach wäre, um z. B. eine starke Weitsichtigkeit auszugleichen. Auch in diesen Fällen wird die Add-On-Linse vier bis sechs Wochen nach der Hauptlinse implantiert. Die Kombination einer IOL mit einer Add-On-Linse kann darüber hinaus auch in weiteren Fällen eine geeignete Lösung sein, da zwei Linsen geringerer Stärke insgesamt eine geringere Dicke haben als eine einzelne Linse höherer Stärke.
Der Einsatz einer Add-On-Linse kann selbst Jahre nach der Implantation der IOL erfolgen, wenn diese aufgrund der natürlichen Fortentwicklung der Fehlsichtigkeit nicht mehr ausreichend ist. Auch ein späterer Austausch der Add-on-Linse ist problemlos und schonend machbar.
zuletzt aktualisiert: 05/2023