"Mouches volantes" ist die gängige Bezeichnung für Glaskörpertrübungen, die fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens kennenlernt: Kleine dunkle Schatten schweben durch das Gesichtsfeld und fallen vor allem beim Blick auf einen hellen Hintergrund auf.
Diese Glaskörpertrübungen entstehen, wenn sich Kollagenfasern im Glaskörper des Auges aufgrund normaler Alterungsprozesse zusammenballen. Sie können auch auf eine beginnende hintere Glaskörperabhebung hinweisen - auch das gehört zur normalen Alterung des Auges. Treten "Mouches volantes" neu auf, dann sind die Betroffenen zunächst oft irritiert, nach einiger Zeit gewöhnen sich die meisten Menschen aber daran. Nur bei einem kleinen Teil der Patienten können die Trübungen im zentralen Gesichtsfeld verbleiben und sehr stören, beispielsweise bei der Arbeit am Computer oder am Mikroskop.
Nachdem ernste Ursachen wie eine Entzündung oder ein Netzhautloch ausgeschlossen wurden, raten Augenärzte ihren Patienten beim Auftreten von "Mouches volantes" in der Regel zum Abwarten. Nur wenn Patienten sich massiv beeinträchtigt fühlen, kommt eine Behandlung in Frage. Möglich ist eine operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) oder eine Zerstörung der Trübungen mit Hilfe eines Lasers.
Die Vitrektomie kommt in der Regel bei Augenkrankheiten zum Einsatz, die das Sehvermögen bedrohen, etwa bei einer Netzhautablösung, bei Komplikationen infolge einer diabetischen Netzhauterkrankung oder bei Makulaerkrankungen. Nach der Operation trübt sich bei den allermeisten Patienten nach ein bis zwei Jahren die natürliche Augenlinse ein, so dass eine Kataraktoperation notwendig wird. Bei jungen Patienten hat dies zur Folge, dass die Fähigkeit des Auges verloren geht, sich auf unterschiedliche Sehentfernungen einzustellen. Vor der Entscheidung für eine Vitrektomie muss auf die Gefahr einer postoperativen Netzhautablösung hingewiesen werden.
Weniger Nebenwirkungen und Risiken sind bei dem zweiten Verfahren zu befürchten: Nach der Einführung eines neuen Lasergerätes gelingt unter bestimmten Bedingungen die Zerstörung von Glaskörpertrübungen mittels der Nd:YAG-Vitreolyse. Kurze Laserpulse werden auf die Trübungen fokussiert und diese werden zerstört. Beim einzelnen Puls wird nur eine geringe Energie freigesetzt, so dass umliegendes Gewebe geschont wird. Dieses Verfahren kommt allenfalls in Frage, um einzelne, größere Glaskörpertrübungen mit Distanz zur Netzhaut zu entfernen, wenn diese erheblich stören. Für feine und dicht vor der Netzhaut gelegene "Mouches volantes" ist das Verfahren hingegen nicht geeignet.
Vor der Entscheidung für eine Behandlung ist eine gründliche Voruntersuchung und eingehende Aufklärung der Patienten unverzichtbar.
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